Die Orgel im Detai

Die Orgel

Die Orgel (griechisch „organon": Werk- zeug, Instrument) ist ein Tasteninstrument, bei dem die Pfeifen als Tonerzeuger durch komprimierte Luft (Orgelwind) zum Erklingen gebracht werden. Steht man vor der Orgel so sieht man lediglich den Pros­pekt, die Orgelfassade. Die Prospekpfeifen sind aber nicht die einzigen der Orgel; vielmehr befinden sich die 1.214 Pfeifen unserer Orgel im wesentlichen hinter dem Prospekt, im so- genannten Orgelgehäuse.

Die Orgel besteht aus folgenden Hauptteilen: Pfeifenwerk, Gebläse, Windladen, Traktur und Spieltisch.


Pfeifenwerk:

Es gibt zwei Arten von Pfeifen: Labial- (Lippen-) pfeifen (z. B. Prinzipale, Flöten usw.) und Lingual- (Zungen-)pfeifen (z. B. Trompete Posaune, usw.). Bei beiden Arten erzeugt eine schwingen- de Luftsäule einen Ton, jedoch auf verschiedener Weise.

Bei den Lippenpfeifen strömt der Wind durch die Kernspalte, bricht sich an der Kante des Obedabiums und bringt dabei die Luftsäule im Pfeifenkörper in Schwingung.

Bei der Zungenpfeife bringt der Wind zunächst ein federndes Metallplättchen (die „Zunge") in Schwingung, die dann auf die Luftsäule im Pfeifenkörper übertragen wird.

Das Pfeifenwerk unserer Orgel hat 19 Register. Unter Register versteht man eine Pfeifenreihe, die durch den gleichen Klangcharakter jedes einzelnen Pfeifentones eine Einheit bildet. Ein Re­gister hat so viele Pfeifen wie das Manual bzw. Pedal Tasten hat. Register wie z. B. die Mixtur lassen beim Druck einer einzelnen Taste 2 , 3. 4 oder mehr Pfeifen erklingen.

Gebläse:

Die Windversorgung geschieht über Gebläse, die Lunge der Orgel, in denen Druckluft, der Orgelwind, erzeugt wird, Winddruckregler und Windkanäle. Die Windkanäle leiten den Orgelwind vom Gebläse in den Windladen – breite hölzer­ne Kästen – auf denen die Pfeifen stehen.

Windladen:

Die Windladen, das Herzstück jeder Orgel, enthalten die mit den Tasten verbundenen Spielventile und die Absperrungen für ganze Pfeifenrei­hen, die mit den Registerzügen im Spieltisch verbunden sind und sind für die Tonansprache, Absprache und das reibungslose Funktionieren des Instruments von größer Wichtigkeit.

Traktur:

Die Traktur, die Verbindung von der Taste zum Pfeifenventil, besteht aus dünnen Holzleiten. Für seitliche Versetzungen dienen Wellen, für Umlenkungen Winkel.

Spieltisch:

Die Spieltisch vereint die Manuale sowie die Pedalklaviatur und die Registerzüge.

Schaut man vom Chorraum auf die Orgelbühne, so erkennt man zuerst das Rückpositiv in der Brüstung, welches mit seinen sieben Re­gistern vom 1. Manual der Orgel bespielt werden kann. Das rechte Orgelgehäuse beinhaltet die sieben Register des Hauptwerkes (2. Manual); die Pfeifen der fünf Pedalregister befinden sich im linken Orgelgehäuse.

Ferner enthält der Spieltisch die Koppeln. Die Koppeln erlauben, dass z. B. Register des 1. Manuals auf dem 2. Manual bzw. alle Register auf dem Pedal spielbar sind.

Prospekt:

Eine Orgel soll nicht nur schön klingen, sie soll auch ein für das Auge wohlgefälliges Äußeres haben. Diese Aufgabe übernimmt der Prospekt. Im Falle unserer Orgel nimmt er, von Karl Renard in der Firma Seifert entworfen und unter fachlicher Beratung von Diözesanbaumeister Dr. Heinz Dohmen entstanden, die Bauformen unserer Kirche als Gestaltungselemente auf und fügt sich dadurch harmonisch in den Kirchenraum ein.  

Stefan Heskamp

Disposition:

I. Manual (Rückpositiv)   C - g'''

1.

Gedackt 8'  
2. Flöte 4'  
3. Quinte 22/3'  
4. Prinzipal 2'  
5. Terz 13/5'  
6. Scharff 3f'  
7. Cromorne Tremoto 8'  
       

II.

Manual (Hauptwerk)   C - g'''
       
8. Prinzipal 8'  
9. Flöte 8'  
10. Oktave 4'  
11. Traversflöte 4'  
12. Schwiegel 2'  
13. Mixtur 4f'  
14. Trompete 8'  
       

III.

Pedal   C - f'
       
15. Subbaß 16'  
16. Oktavbas 8'  
17. Gedacktbaß 8'  
18. Choralbaß 4'  
19. Fagott 16'  
       

Normalkoppeln

insgesamt 1214 Pfeifen

     

Die Orgel verfügt über eine mechanische Spiel- und eine elektrische Registertraktur.

       

Herstellung:

Orgelbau Romanus Seifert  & Sohn, Kevelar

Disposition: Michael Elbers, Orgelsachverständiger des Bistums Essen Ralf van den Boom, Oberhausen
Prospektentwurf: Karl Renard in Fa. Sewifert
Fachberatung: Diözesanbaumeister Dr. Heinz Dohmen, Essen
Intonation: Joachim Lueg
Horst Urbanek in Fa. Seifert

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